Schicksal und Geschichte
Schicksal und Geschichte
ISBN: 9783770540471
出版社: Fink (Wilhelm)
出版年: 2004-12-1
页数: 197
定价: EUR 29.90
装帧: Broschiert
内容简介
Kurzbeschreibung
In der deutschen Geistesgeschichte wurde seit Hegel und H?lderlin die Geschichte als tragischer Prozess verstanden. Ein Drama wie die Antigone des Sophokles sollte als das vollkommenste Werk der Kunst die griechische Deutung des Miteinanders der Menschen und der G?tter zeigen. Hegel legte aber dar, dass die Antigone mit den Reigen ihrer Ch?re auf einer modernen Bühne nicht aufführbar sei. Doch zehn Jahre nach seinem Tod dirigierte sein H?rer Felix Mendelssohn-Bartholdy in Potsdam und Berlin seine Vertonung der Antigone.
H?lderlins Sophokles-übertragungen erhielten eine harte Kritik; im Zeitalter des Expressionismus griff man aber auf ihre ausdrucksvolle Sprache zurück. Als nach den Zerst?rungen des Zweiten Weltkriegs gleich ein weiterer Krieg drohte, brachte Carl Orff seine Vertonung von H?lderlins Antigon? auf die Bühne. Martin Heidegger, der selber das erste Standlied der Antigone übersetzt und ausgelegt hatte, gratulierte Orff bei einer Münchener Aufführung zur "Wiedererweckung de r antiken Trag?die". Bertolt Brecht stellte seine Bearbeitung der Antigone gegen Orffs Mythisierung. Als man diese Bearbeitung im Oktober 1989 in Ost-Berlin spielte, bejubelte das Publikum Antigones Wort an Kreon: "Weniger (Menschen) sind es (in der DDR) geworden, seit du herrschst". Auch in den Ruinen von Kabul wurde Antigone gezeigt.
John Cranco brachte ein Antigone-Ballett ein, als er das Stuttgarter Ballett zum Weltruhm führte. Ein Maler wie Werner Scholz, einst durch die Brücke beeinflusst, zeigte Antigone auf ?lbildern. Dabei ging es, wie Hans-Georg Gadamer formulierte, nicht mehr um die überlebensgro?en Erscheinungen der G?tter Homers. Schon die tragische Bühne und dann das gemalte Bild zeigten den Geschlagenen und Leidenden als den ganz menschlichen Menschen. So führt Antigones Trag?die die Menschen vor ihr Schicksal und zeigt, was Geschichte ist.
über das Produkt
In der deutschen Geistesgeschichte wurde seit Hegel und H?lderlin die Geschichte als tragischer Prozess verstanden. Ein Drama wie die Antigone des Sophokles sollte als das vollkommenste Werk der Kunst die griechische Deutung des Miteinanders der Menschen und der G?tter zeigen. Hegel legte aber dar, dass die Antigone mit den Reigen ihrer Ch?re auf einer modernen Bühne nicht aufführbar sei. Doch zehn Jahre nach seinem Tod dirigierte sein H?rer Felix Mendelssohn-Bartholdy in Potsdam und Berlin seine Vertonung der Antigone.
H?lderlins Sophokles-übertragungen erhielten eine harte Kritik; im Zeitalter des Expressionismus griff man aber auf ihre ausdrucksvolle Sprache zurück. Als nach den Zerst?rungen des Zweiten Weltkriegs gleich ein weiterer Krieg drohte, brachte Carl Orff seine Vertonung von H?lderlins Antigon? auf die Bühne. Martin Heidegger, der selber das erste Standlied der Antigone übersetzt und ausgelegt hatte, gratulierte Orff bei einer Münchener Aufführung zur "Wiedererweckung der antiken Trag?die". Bertolt Brecht stellte seine Bearbeitung der Antigone gegen Orffs Mythisierung. Als man diese Bearbeitung im Oktober 1989 in Ost-Berlin spielte, bejubelte das Publikum Antigones Wort an Kreon: "Weniger (Menschen) sind es (in der DDR) geworden, seit du herrschst". Auch in den Ruinen von Kabul wurde Antigone gezeigt.
John Cranco brachte ein Antigone-Ballett ein, als er das Stuttgarter Ballett zum Weltruhm führte. Ein Maler wie Werner Scholz, einst durch die Brücke beeinflusst, zeigte Antigone auf ?lbildern. Dabei ging es, wie Hans-Georg Gadamer formulierte, nicht mehr um die überlebensgro?en Erscheinungen der G?tter Homers. Schon die tragische Bühne und dann das gemalte Bild zeigten den Geschlagenen und Leidenden als den ganz menschlichen Menschen. So führt Antigones Trag?die die Menschen vor ihr Schicksal und zeigt, was Geschichte ist.